OSB-Grobspanplatten

Platten, die aus groben Spänen und Leim zu universellem Baumaterial gepresst, den Trockenbau als Multitalent bereichern. So oder ähnlich ist die Kurzbeschreibung für OSB-Platten zu verstehen. Die Bezeichnung stammt als Abkürzung von »oriented strand board«. Das bedeutet so viel wie orientiert ausgerichtete lange Späne. Die Herkunftsländer sind USA und Kanada. Das Ziel war es, Äquivalente zu Sperrholzplatten zu finden. Das gelang in den 50-iger Jahren und hat bis heute Hochkonjunktur. Aus diesen Platten entstehen z. B. Möbel für innen und außen, Verkleidungen für Wände und Fußböden und Transportverpackungen für schwere Kleinteile und Geräte. Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert. Holzland hat ein tolles Sortiment an OSB Platten.

Späne und Leim-Herstellung von OSB

Baumstämme mit geringem Durchmesser, entrindet und zu Rundholz bearbeitet, sind der Rohstoff. Frisch geschlagenes Holz mit hohem Feuchtegehalt bis 140 % hat die richtige Elastizität für die Herstellung der langen Späne. Eine genaue Sortierung nach Größe ist für die Zuordnung der Weiterverwendung bei der Plattenproduktion erforderlich. Die kleinen und feinen Späne kommen in die Spanplatten und die langen Späne in die OSB in dreifacher Ausrichtung. In riesigen Trommeln wird den Spänen anschließend Leim, Härter, Paraffin und Wasser feindosiert aufgesprüht. Die Drehbewegungen und gleichzeitige Neigung der Trommel garantiert gleichmäßige Vermengung. Mit Walzen und Pressen werden die Strands zu Matten geformt und anschließend unter hohem Druck und Hitze ausgehärtet und in gepresst.
Anschließend weiter gekühlt, gelagert und eventuell noch geschliffen, wenn eine ganz genaue Dicke der höhere Qualitätsanspruch ist.

Qualitätsstufen

Die Tragfähigkeit ist der Faktor der Zuordnung. DIN EN 300 vom September 2006 ist das entsprechende Regelwerk.

Unterschieden wird nach:

1. OSB/1 allgemeine, nicht tragende Zwecke,
für Inneneinrichtungen zur Verwendung im Trockenbereich

2. OSB/2 tragende Zwecke im Trockenbereich

3. OSB/3 tragende Zwecke im Feuchtbereich

4. OSB/4 hochbelastbar, für tragende Zwecke im Feuchtbereich.

In der Euronorm EN 300 ist geregelt, dass unter tragenden Zwecken die Konstruktion von tragenden und aussteifenden Bauteilen zu verstehen ist. Wände, Fußböden und Dach sowie I-Träger sind die Bereiche.

Außerdem unterliegen die Qualitäten den eingesetzten Spänen. Bei den Klassen 3 und 4 haben die Späne die größeren Abmessungen, was zur höheren Rohdichte führt. Die Ausrichtung der größeren Späne erfolgt viel genauer und führt zur stärkeren Belastungsfähigkeit. Die Feuchtigkeitsabwehr wird durch Verwendung anderer Beimischungen im Leim erzeugt.

Was ist für Heimwerker wichtig zu wissen?

OSB-Platten sind für eine Oberflächenbearbeitung mit Lack, Öl oder Wachs geeignet. Wenn Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum einwirkt, muss eine gute Belüftung für den Trocknungsvorgang erfolgen. Entsprechende Farben, die Feuchtigkeit abwenden, sind hier eine gute Wahl.

Im Innenbereich lässt sich eine interessante Optik mit Wachs oder Öl erzielen. Ökologisch die bessere Wahl! Gut verarbeiten und regelmäßig auf Oberflächenveränderung zu kontrollieren, zahlt sich aus. Beim Kauf haben Heimwerker mit den Klassen 3 und 4 die besseren Ergebnisse, wobei Klasse 3 die kostengünstige Version ist.

Power Tipps:

Lagerung nicht auf feuchtem Untergrund oder direkt auf der Erde!

Ausführung mit Nut und Feder ist für Fußböden die richtige Wahl.

Ohne Vorbohrung eignen sich OSB-Schrauben mit einer schneidenden Spitze, einem Gleitstück ohne Gewinde und schneidendem Gewinde.

Trittschall bzw. Gehschall vermindern sich!

Wofür eignet sich welche Klasse am besten?

Privat ist die OSB/3 am meisten genutzt. Ihre Beständigkeit gegen Feuchte ist das Hauptmerkmal.
Häuslebauer und »Wohnungsveränderer« bauen damit neue Wände und verkleiden die Dachschrägen. Fußboden und Zwischenwände kommen ebenfalls zu den Favoriten. Für den kurzen Einsatz als Schalung beim Betonbau sind die Platten ebenfalls geeignet. Jede dekorative Ausstattung und Möbelbau gehören für die kreativen Köpfe unbedingt dazu.

OSB/4 ist für die Beplankung von Dachkonstruktionen und im Außenbereich einsetzbar. Wer seine Gartenlaube oder den Schuppen reparieren muss, greift zu solchen Platten. Sind Feuchträume in der Umgestaltung oder im Neubau, dann ist wegen der Feuchtebeständigkeit bei beiden Klassen die Nutzung möglich. Allerdings hat die Klasse 4 einen höheren Preis, weil ihre Belastung wesentlich stärker ausfallen darf. Das macht bis zu 10 % an Mehrkosten aus.